pro Goslar hat es sich zur Aufgabe gemacht, die Entwicklung der Region Goslar zu fördern und zu unterstützen. Themen, die unter den Wirtschaftstreibenden diskutiert werden, betreffen die Flexibilisierung der Arbeitszeit, den Umgang mit der Elternzeit und die Gründe für den Zu- oder Wegzug von Arbeitnehmern.
Ein Problemfeld, das immer wieder genannt wird, ist das unzureichende Angebot an Kinderbetreuungsplätzen. Daher ist vom Landkreis Goslar, der Wirtschaftsförderung (WiReGo) und einigen Unternehmen aus der Baßgeige – allesamt Mitglieder von pro Goslar – die Idee der Schaffung einer gemeinsamen Kinderbetreuungsmöglichkeit im Gewerbegebiet Baßgeige entstanden.
Sieben Unternehmen aus dem Goslarer Gewerbegebiet Baßgeige diskutieren nicht nur über das Dauerthema „Vereinbarkeit von Familie und Beruf“, sondern haben einen Verein gegründet mit dem Ziel eine Kinderbetreuungsstätte zu etablieren.
Die „Bassgeigenflöhe“ starteten am 16. September 2013 als überbetriebliche, flexible Kinderbetreuungsstätte vorwiegend für unter Dreijährige, aber auch Kinder bis zu 14 Jahren können aufgenommen werden. Das Projekt hat Modellcharakter und soll als Ergänzung zum Standard-Angebot verstanden werden. Der Bassgeigenflöhe e.V. ist ein Verein, der die Grundlagen für dieses ambitionierte Vorhaben legte. In Kooperation mit der regionalen Wirtschaftsförderung und dem Familien- und Kinderservice-Büro des Landeskreises Goslar konnte ein Konzept entwickelt werden, das sowohl inhaltlich als auch organisatorisch den Anforderungen junger Familien oder Alleinerziehender gerecht wird. Karl-Heinz Dörhage, Geschäftsführer Med-X-Press GmbH, ist Vorsitzender des Vereins und betont, die Bedeutung der neuen Einrichtung für eine ausgewogene Balance zwischen beruflichen und familiären Belangen. „Wir sehen uns in einer sozialen Verantwortung unsere Mitarbeiter/innen in diesem Bereich zu unterstützen, und das, “ so Dörhage, „ist auch im beiderseitigen Interesse, denn wir als Arbeitgeber legen großen Wert auf qualifizierte, verlässliche und flexible Mitarbeiter/innen“. Neben Med-X-Press sind die Unternehmen EuropTec GmbH, KKF Fels GmbH & Co. KG, pdv-software GmbH, Spittler Lichttechnik GmbH, Stöbich Brandschutz GmbH und die Bäcker Wolf GmbH Gründungsmitglieder und Träger des Vereins Bassgeigenflöhe e.V.
Handlungsbedarf sah der Verein vor allem bei den Öffnungszeiten, die von 6.00 Uhr bis 20.00 Uhr einen Rahmen bieten, der auch Mitarbeitern, die in verschiedenen Schichten arbeiten ermöglichen ihr Kind angemessen betreuen lassen. Der Verein hat, laut Dörhage, „eine Anschubfinanzierung von 35.000 Euro geleistet“, sodass die Anmietung und Einrichtung von Räumlichkeiten und die Sicherstellung der Betreuung durch ein geeignetes, pädagogisch geschultes Team gewährleistet sind. Eltern können individuelle Verträge mit den Betreuerinnen abschließen und die Betreuungszeiten nach persönlichem Bedarf bestimmen. Das gilt auch für Abendstunden, am Wochenende und durchgängig in den Ferien. Das Modellprojekt für die Region startet mit zunächst 15 Plätzen, die vorwiegend den Mitarbeiterinnen der Mitgliedsfirmen zur Verfügung stehen, freie Plätze werden auch an andere Eltern aus dem Landkreis vergeben. Der Regelpreis pro Betreuungsstunde beträgt 4,00 Euro. Da das Projekt auch vom Landkreis Goslar finanziell unterstützt wird, bekommen Eltern auf Antrag einen Betrag von 2,50 Euro pro Betreuungsstunde erstattet. Seit anderthalb Jahren laufen jetzt die Vorbereitungen und die Spannung ist groß, wie sich das Abenteuer „Bassgeigenflöhe“ entwickelt, ein mutiges Unterfangen, bei dem wir alle, wie Karl-Heinz Dörhage sagt, „ins kalte Wasser springen“.
Zur Umsetzung weiterer Ideen und neuer Projekte bei den Bassgeigenflöhen, wurde ein gemeinnütziger Förderverein gegründet, der Sponsoren und Unterstützer sucht, um eine möglichst breite finanzielle Basis für die anstehenden Aufgaben zu schaffen.
Vorsitzender des Fördervereins ist Herr Tristan Niewisch, Geschäftsführer pdv-software GmbH. Kontakt:
Durch eine Mitgliedschaft im Verein Bassgeigenflöhe e.V. sichern sich Unternehmen die Möglichkeit eines Kinderbetreuungsplatzes für Mitarbeiter/innen und setzen, intern wie extern, ein Zeichen für familienpolitische Verantwortung.